derik-desperado-47 schrieb am 19.01.2008 23:38 Uhr: JUDENTUM-CHRISTENTUM-ISLAM
ich denk , um vorurteile beseitigen zu können , sollte man ein thread öffnen , in die jeder seine kritik an diesen drei religionen äußern kann. << ZitatEnde
Meine Kritik nicht nur diesen drei Religionen lautet, dass vielen ihrer Anhänger zwar reichlich Kritik an den anderen einfällt, aber so wenig Selbstkritik als Zugeständnis an die Kritik.
Kritik verdient jene Art Selbstkritik, die sie üben, wenn sie ihre eigenen Körper geißeln oder mit kaum endenden Schuldeingeständnissen für das Jenseits um Vergebung bitten, nicht aber den Menschen beugen, denen sie schuldig wurden.
So fällt meine Kritik als Religionskritik schon gleich in sich zusammen, denn jede mir bekannte Religion enthält genügend Gebote gegen die Selbstgerechtigkeit auf den Wegen der frömmelnden Heuchelei.
Ausgenommen von solcher Kritik an den Gläubigen sollte sein, die nur wenig anders auf Nichtgläubige zutrifft, jedes Bemühen - und sei es noch so sporadisch - um wahre Selbstkritik und erstrecht jene Menschen, die deshalb als Nestbeschmutzer, Verräter und Relativierer verleumdet werden, denn solche Verleumdung zeugt vom schlechtem Gewissen in der Selbstgerechtigkeit, als ehesten und bittersten Beleg dafür, dass es überhaupt ein Gewissen gibt.
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Weil jemand die vorherige Kritik als "zu konturlos" kritisierte, wenn solch Eindruck mal nicht daran liegt, dass sich meine Kritik an alle gleichermaßen richtet, will ich es mit Einzelheiten probieren:
Ich werfe allerdings erneut gemeinsam Juden, Christen, Muslimen vor, wenn sie sich über ihre Sonderlichkeiten für etwas Besonderes halten, was den anderen voraus sei.
Ich kritisiere solche Juden, die an der Klagemauer nur eigenes Leid beklagen, nicht aber das Leid von Palästinensern. Ich kritisiere solche Christen, die sich Christen nennen, aber andererseits sagen, man könne mit der Bergpredigt keine Politik machen, wohl aber mit Atomwaffen.
Ich kritisiere solche Muslime, die den Islam als monotheistische Religion anpreisen, aber das Bilder- und Kritikverbot auf ihren Propheten ausdehnen. Ich kritisiere solche Juden, die mit Holocaust und Terrorismus nicht ausschließlich das Erfordernis zur Verteidigung, sondern auch Aggression rechtfertigen und allein darauf gerichtete Kritik als Antisemitismus oder antiisraelisch diffamieren.
Ich kritisiere solche Christen, die von den christlichen Traditionen Europas schwärmen, als seien die christlichen Traditionen nicht auch welche perverser Menschenknechtung, verheerender Konfessionskriege, Kreuzzüge und des Antisemitismus.
Ich kritisiere solche Muslime, die Missstände in der Welt und in den islamischen Staaten entweder ignorieren oder fortdauernd als Folge von christlichen Kreuzzügen und des abendländischen Kolonialismus bezeichnen, als sei irgendwer daraus an Fehler gebunden und als habe es keine islamischen Kreuzzüge gegeben, nur anders genannt - mit Millionen von Toten als Raubzüge für weltliche Großreiche.
Ich kritisiere solche Juden, Christen und Muslime, die so tun, als seien ihnen die Frauen emanzipiert, aber dürfen ihnen nicht in die höchsten religiösen Ämter, müssen hinten stehen oder mit den Reizen geizen, damit sich der Mann beherrschen kann.
Ich kritisiere solche Juden, Christen und Muslime, die keine ernsthaften sind, sondern nur in opportunistischer Weise und oft nur zwecks Gefälligkeit und Karriere in der Horde, deren Teil sie mehr zufällig als aus Überzeugung wurden.
Ich kritisiere die scharfen Augen auf Konvertiten, als wenn die Abstammungsreligiösen von größerer Begabung für die Gebote wären.
Ich kritisiere die Abfälligkeit für diejenigen, die sich von Glaubensgemeinschaften und Religionen abwenden, als wenn solch Verlust keine Zweifel an der eigenen Praxis bedeute.
Ich kritisiere solche Juden, Christen und Muslime, die das Ursprüngliche beschwärmen, als seien die Ursprünge besser als die Gegenwart und keine erschreckenden Rückblicke für jeden, der nicht in ihrer Schönfärberei aufwuchs.
Ich kritisiere solche Juden, Christen und Muslime, die sich für Fundamentalisten halten, aber nicht eingestehen, wie wackelig und einander abgeguckt ihre Fundamente sind.
Ich kritisiere Religiöse, wenn sie den Atheismus, die Glaubensfreiheit oder die Freiheit allgemein als Dekadenz diffamieren, als liege die Macht über die Unzulänglichkeit nicht häufig genug in den Händen von Gläubigen und als seien die humanistischen Grundwerte des Judentums, Christentums und des Islam im Hinblick auf das Verhältnis zwischen den Menschen nicht gemeinsam und universell, ausgenommen allenfalls die religiöse Verunglimpfung von Freuden und Sexualität, samt der daraus notorischen Doppelmoral gegen die Natur.
Ich kritisiere solche Juden, Christen und Muslime, die den Menschen Paradiese im Jenseits verheißen, aber alles für die Hölle auf Erden tun, indem sie die Achtung füreinander verletzen.
Und vieles mehr.
Ich kritisiere solche Juden, Christen und Muslime, die mich kritisieren, als hätte ich "alle" geschrieben.
Nun habe ich allerdings reichlich kritisiert.
-msr- >> Diskussion